Hochvolt ist nicht mehr nur ein reines Antriebssystem im Nutzfahrzeugbereich! Elektrische Nutzfahrzeuge können Ihre Hochvoltsysteme auch zur Versorgung anderer Geräte, den Electric Power Take-Off (ePTO) einsetzen.
Was ist ePTO im Hochvolt-Kontext?
ePTO steht für “Electric Power Take-Off” und stellt eine einheitliche Schnittstelle dar, welche eine sichere und normgerechte Standardverbindung darstellen soll. In Hochvolt-Fahrzeugen, wie Hybrid- oder batterieelektrischen Lastwagen, wird dankt der Hochvolt-ePTO die benötigte Energie für Zusatzsysteme – etwa Hydraulikpumpen oder Kräne – direkt aus der Hochvoltbatterie entnommen. Doch damit werden diese Systeme ein Teil des erweiterten Hochvoltsystems. Daher werden ePTO auch ein Thema in der Qualifizierung von Fachkundigen Personen für Hochvolt (FHV) nach DGUV I 209-093 Stufe 2E.
Sicherheit hat höchste Priorität
Im Umgang mit Hochvoltsystemen wie auch der Hochvoltschnittstelle des ePTO steht die Sicherheit an erster Stelle. Die hohen Spannungen, die bis zu 1000 Volt erreichen, bergen erhebliche Gefahren für das Personal, wenn diese nicht ordnungsgemäß gehandhabt werden. Ein versehentlicher Kontakt mit Hochvoltsystemen kann schwere Verletzungen oder sogar tödliche Unfälle verursachen. Daher müssen strenge Sicherheitsprotokolle implementiert werden, um potenzielle Risiken zu minimieren.
Besonders in der Produktion und Wartung von Hochvolt-Fahrzeugen muss sichergestellt werden, dass die Systeme ordnungsgemäß abgeschaltet und gesichert werden, bevor Wartungsarbeiten beginnen. Isolationsüberwachungssysteme und die klare Kennzeichnung von Hochvoltanlagen sind ebenfalls entscheidend, um Risiken zu minimieren. Dies wird durch FHV in Produktion und Entwicklung nach Stufe 2E bzw. der Stufe 2S im Wartungsbereich von Serienfahrzeugen gewährleistet.
Für die Nutzung durch den jeweiligen Anwender ist eine Umsetzung zu ermöglichen, welche einen eigensicheren Zustand ermöglicht und damit die Sicherheit genauso gewährleistet, wie das bloße Fahren von Elektrofahrzeugen. Schließlich muss der Fahrer ja auch keine Hochvoltqualifizierung vorweisen, lediglich einen Führerschein.
Einsatz von ePTO in der Praxis
ePTO (Electric Power Take-Off) ist als Schnittstelle insbesondere für Arbeitsfahrzeuge gedacht, die schwere Ausrüstung betreiben. Ein Beispiel sind Lkw mit Hebebühnen oder Kränen, die durch ePTO elektrisch betrieben werden, anstatt wie beie einem reinen Verbrennerfahrzeug den Motor im Leerlauf laufen zu lassen. Es ist damit nicht nur für reine E-Fahrzeuge gedacht, bietet sich aber natürlich besonders für BEV und Hypridfahrzeuge an. Dies reduziert Kraftstoffverbrauch, Emissionen und Lärmbelästigung erheblich. Auch im kommunalen Bereich, wie bei Müllfahrzeugen oder Straßenreinigungsfahrzeugen, wird ePTO eingesetzt, um die Zusatzaggregate elektrisch zu betreiben und so die Umweltbelastung zu minimieren. Weitere ePTO-Anwendungen finden sich auch bei Flughafengeräten, wie z. B. Bodenfahrzeugen zur Flugzeugwartung. In wie weit auch unterbrechungsfreier Bedarf bei rein elektrischen Nutzfahrzeugen mithilfe von ePTO umgesetzt werden kann – z.B. Kühlanhänger an LKW welche die Kühlkette sicherstellen müssen – wird Entwicklung und Praxis zeigen.
Fazit
ePTO-Systeme erweiteren signifikant den Einsatz von Hochvolt-Technologie in Nutzfahrzeugen. Durch die Nutzung elektrischer Energie für Zusatzsysteme wie Hydraulikpumpen oder Kräne werden Emissionen, Lärm und der Kraftstoffverbrauch deutlich reduziert. Dabei bleibt die Sicherheit im Fokus – Nicht nur bei der Schulung von Mitarbeitern in Entwicklung und Produktion nach der DGUV I 209-093, sondern auch für den Nutzer. Der Einsatz von ePTO bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern zeigt auch, wie Hochvoltsysteme die Fahrzeugindustrie transformieren und neue, effizinete Anwendungen ermöglichen.
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