Normen der Elektrotechnik gehören natürlich zu den Klassikern in der Fachkunde der Elektrofachkraft. Die VDE bietet uns neben den VDE-Normen auch die Anwendungsregeln und Vornormen.

 

Aber der Reihe nach; Welche (deutsche) Elektrofachkraft kennt ihn nicht: den VDE!

Auch wenn der VDE zuweilen fälschlicherweise in der aktuellen Literatur als „Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik“ bezeichnet wird, ist seit 1998 „Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik“ die korrekte Bezeichnung.

Die Aufgaben des VDE sind, gemäß seiner Satzung, unter anderem:

  • die Ausarbeitung, Herausgabe und Auslegung des VDE-Vorschriftenwerks,
  • die Durchführung des VDE Prüf- und Zertifizierungswesens und
  • die Mitarbeit an der Aufstellung, Herausgabe und Auslegung von Normen für die Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik und Informatik sowie deren Anwendungen.

Neben den eigentlichen Normen gibt es vom VDE auch Anwendungsregeln. Bei den  Anwendungsregeln handelt es sich um Handlungsempfehlungen, welche den aktuellen Stand der Technik sowie ein Grundniveau an Sicherheit vermitteln. Besonders für neue Technologien und sogenannte dynamische Märkte sind diese Anwendungsregeln interessant, da sie deutlich früher zur Verfügung stehen als die klassischen Normen. Während nämlich klassische Normen einen Prozess von oft mehr als einem Jahr durchlaufen, sind Anwendungsregeln meist bereits nach etwa drei Monaten verfügbar.

Die VDE-Anwendungsregeln

Man unterscheidet bei den VDE-Anwendungsregeln mehrere Arten:

  • VDE-AR-E zählen zum Arbeitsbereich von VDE DKE. DKE steht für Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik; die in Deutschland zuständige Organisation für die Erarbeitung von Standards, Normen und Sicherheitsbestimmungen in den Themenfeldern Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik. Bei den VDE-AR-E handelt sich um VDE-Anwendungsregeln, in welchen Mindestanforderungen der Elektrotechnik festgelegt werden.
  • VDE-AR-N sind VDE-Anwendungsregeln, in denen VDE und FNN gemeinsam die Mindestanforderungen für Stromnetze festlegen. FNN steht für das “Forum Netztechnik/Netzbetrieb” und stellt einen 2008 gegründeten Ausschuss des VDE dar. In den VDE-AR-N werden Kriterien für die Technik und den Betrieb von Stromnetzen definiert. VDE-AR-N dienen somit, als technische VDE-Anwendungsregeln, dem sicheren Umgang und Betrieb von Übertragungs- und Verteilungsnetzen.
  • VDE-AR-M sind VDE-Anwendungsregeln für den Bereich Medizin.

Die VDE-Vornorm

Zusätzlich zu den VDE-Normen und den VDE-Anwendungsregeln kennt man als fachkundige Elektrofachkraft auch die sogenannten Vornormen.

Zu merken: Die VDE-Vornormen (gekennzeichnet durch „VDE V“) sind die Ergebnisse von Normungsarbeiten, welche, unter Berücksichtigung europäischer Rahmenbedingungen oder aufgrund von Kollision mit bestehenden VDE-Normen, vom VDE nicht als fertige Normen gekennzeichnet werden. Eine VDE-Vornorm ist erstmalig nach spätestens drei Jahren (danach einmal jährlich) daraufhin zu überprüfen, ob sie in eine Norm überführt werden kann. Die Erarbeitungsphase einer Vornorm beträgt im Regelfall zwischen drei und sechs Monaten.

Die Kenntnis um den Unterschied von VDE Normen, Vornormen und Anwendungsregeln gehört zu den Grundkenntnissen einer fachkundigen Elektrofachkraft und finden auch Erwähnung im Kurs Erhalt der Fachkunde Elektrofachkraft. Zu den Normengruppen mehr beim nächsten Mal 😉

PS: Unsere Empfehlung hierzu: Es werden von verschiedenen Anbietern auch Kurse, wie z. B. der genannte „Erhalt der Fachkunde Elektrofachkraft“ oder die “Wiederkehrende Unterweisung für die Elektrofachkraft (Jahresunterweisung)” angebotenangeboten. Mehr Informationen hierzu stellen wir Ihnen auf unserer Homepage www.tcs-engineering.de zur Verfügung, wir bieten unterschiedliche offene Seminare als auch kundenspezifische Inhouseseminare an.

Ende!“ und es muss eine EFK hinzugezogen werden. So darf eine NICHT vorgesehene, also freie Fehlersuche, nur durch eine Elektrofachkraft ausgeführt werden. Auch die EFKffT sollte regelmäßig up to date bleiben. Die Teilnahme an einem Kurs Erhalt der Fachkunde ist durchaus eine Option. Gerne bieten wir Ihnen aber auch spezialisierte Angebote.

Unser kostenloses (WIRKLICH kostenlos, auch OHNE Emailadresse angebene zu müssen!) Paper 5 Dinge, über die Sie Klarheit haben müssen, bevor Sie Ihre Mitarbeiter für elektrotechnische Arbeiten qualifizieren und einsetzen.” ist hier erreichbar (klick).

Wenn Sie mehr über die unterschiedlichen Rollen, insbesondere die der EuP, EFK, EFKffT und besonders die der VEFK und deren Zusammenspiel wissen wollen, empfehle ich Ihnen unsere Publikationen, beispielsweise das Hörbuch „Die Verantwortliche Elektrofachkraft: VEFK-Struktur und Betriebliche Elektrosicherheit für Unternehmer, Fach- und Führungskräfte“. Informationen und Bezugsquellen finden Sie auf den gängigen Hörbuchportalen sowie auf der Homepage tcs-engineering.de

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