Hochvoltbatterien in Elektrofahrzeugen sind grundsätzlich langlebig. Sollten sie auch sein, allein sie auszubauen ist ein riesiger Aufwand.
Die Hochvoltbatterie – im allgemeinen auch Antriebsbatterie oder Traktionsbatterie genannt – speichert die volle Energie die ein reines Elektrofahrzeug ohne andere Antriebsarten benötigt. Sie ist damit auch maßgeblich für die sogenannte Reichweite verantwortlich. Da der Wunsch der Kunden eine so weit es geht hohe Reichweite ist, wird ihr sehr viel Aufmerksamkeit in Entwicklung und Produktion gewidmet. Da wir mehrere Batteriefabriken bereits betreuen und qualifizieren durften können wir aus Erfahrung sagen: Die Hersteller geben sich sehr viel Mühe mit den Batterien; und trotz aller Optimierungen gehören sie zu den mit Abstand teuersten Bestandteilen eines Elektrofahrzeuges.
Es ist daher sehr naheliegend, dass Batterien nicht als gewöhnliches Bauteil betrachtet werden können: Eine Reparatur erscheint sinnvoller als ein Austausch gegen eine neue Hochvoltbatterie.
Hierbei müssen für Hochvolt-Tätigkeiten qualifizierte und damit gut geschulte Mitarbeiter die Antriebsbatterie öffnen und einzelne Batterie-Module oder defekte Teile wie Bestandteile des Battery-Management-Systems (BMS) tauschen.
Hierzu müssen die Kollegen nicht nur für Hochvolttätigkeiten nach DGUV I 209-093 Stufe 2E bzw. Stufe 2S sondern auch für Arbeiten unter Spannung nach der Stufe 3S bzw. Stufe 3E geschult sein.
Allerdings muss nicht jeder Mitarbeiter in der HV-Batterie-Reparatur das volle Qualifizierungsprogramm haben. Die Stufe 3E bzw. Stufe 3S müssen nur Mitarbeiter haben die wirklich die Batterie öffnen und Bauteile ersetzen oder andere Reparaturen „am offenen Herzen“ durchführen.
Kollegen, welche ausschließlich Arbeiten an und mit Hochvolt-Batterien durchführen, bei welchen sie nicht Gefahr laufen (auch versehentlich) mit spannungsführenden Teilen in Berührung zu kommen, benötigen lediglich die Qualifizierung nach DGUV I 209-093 Stufe 2E bzw. Stufe 2S.
Die Kollegen, welche keine (elektrotechnischen) Tätigkeiten (wie Reparaturen) an den Hochvolt-Batterien durchführen, sondern lediglich in der Nähe oder auch logistische Aufgaben ausführen, benötigen lediglich die wenige Stunden dauernde Qualifizierung nach Stufe 1E bzw. 1S.
Und wann ein S und wann ein E als Schulung für die Hochvolt-Batterien und deren Reparatur?
Machen wir es einfach: Solange sie ausschließlich mit Batterien zu tun haben welche aus Serienfahrzeugen arbeiten (z.B. in einer Werkstatt für Elektrofahrzeuge wie Elektrobusse oder Elektro-LKW) sind die Hochvoltschulungen nach den S-Stufen ausreichend.
Sobald Sie aber mit den Batterien aus Produktion und Entwicklung zu tun haben – einschließlich Versuchsfahrzeugbauteilen – ist eine Qualifizierung nach den E-Stufen für jeden Mitarbeiter erforderlich.
Wir denken, Reparatur & Recycling werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Unser Ziel in jeder einzelnen Hochvoltschulung ist einfach: Wir möchten dass jeder Mensch, welcher bei uns eine HV-Qualifizierung abgeschlossen hat, in der Lage ist Arbeit an HV-Systemen sicher durchzuführen und dabei auf die Sicherheit von sich selbst als auch seinen Kollegen zu achten.
Wir bieten alle Hochvolt-Kurse, wie z. B. der genannte Kurs “Fachkundige Person für Hochvolt” oder auch der kleine Lehrgang zur Fachkundig unterwiesenen Person für Hochvolt. Mehr Informationen hierzu stellen wir Ihnen auf unserer Homepage www.tcs-engineering.de zur Verfügung, wir bieten neben einigen offenen Seminare kundenspezifische Inhouseseminare: Ihre Hochvoltschulung von uns für Sie!
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