Hochvoltschulung & Batteriesicherheit: Sicherer Umgang mit der Batterie im Elektro-Fahrzeug durch Fachkundige Personen für Hochvoltsysteme bzw. Fachkundig unterwiesene Personen
Fahrzeuge mit Hochvolt-Elektroantrieb weisen eine steigende Batteriereichweite auf und ihre Anzahl auf den Straßen steigt. Da Elektroautos mit Hochvolt-Batterien ausgestattet sind, ist die Batteriesicherheit ein wichtiger Punkt. So müssen Rettungskräfte den Selbstschutz im Auge behalten, wenn sie Personen aus verunfallten Elektroautos bergen wollen. Aber auch Betriebe, die sich mit der Wartung und der Reparatur von Elektro-Fahrzeugen befassen, müssen ihre Mitarbeiter mit einer Hochvolt-Schulung auf diese Technologie vorbereiten.
Hochvolt-Batterien am Unfallort erkennen und handhaben
Ersthelfer und Unfallbeteiligte werden immer öfter in Kontakt mit Elektro-Fahrzeugen kommen – manchmal auch ohne auf den ersten Blick zu erkennen dass es sich um ein Hochvoltfahrzeug handelt. Wichtig ist die eindeutige Identifizierung von Elektro-Fahrzeugen mit Traktionsbatterien. Äußerlich lassen sich Hochvolt-Batterien an der orangefarbenen Isolierung Ihrer Leitungen und an Warnhinweisen erkennen. Zur verbesserten Sicherheit werden Hochvoltbatterien in der Produktion nach Versiegelung einem Dichtigkeitstest unterzogen. Daher sollten die Profis unter den Einsatzkräften zumindest eine Sensibilisierung oder besser eine Qualifizierung zur Fachkundig unterwiesenen Person in Hochvolt erhalten, um sicher die Situation und ggf. die Gefahren einschätzen zu können.
Der beste Schutz: Eigensicherheit plus Hochvolt-Kompetenz
Elektro-Fahrzeuge besitzen ab Werk eine hohe Hochvolt-Batteriesicherheit. So sind die Materialien für Kathoden, Anoden, Elektrolyte und Separatoren in Batterien von Elektrofahrzeugen auf effektiven Überladungsschutz und Flammschutz ausgelegt. Zudem ist die Hochvolt-Batterie in einem mechanisch und thermisch gesondert geschützten Gehäuse untergebracht. Bei einem Unfall mit Airbag-Auslösung erfolgt eine selbsttätige Öffnung der Batterie-Schütze wodurch der Stromfluss nach Außen unterbrochen wird. Die grundsätzliche Eigensicherheit der Hochvolt-Batterie bietet einen sehr guten Schutz für den Endverbraucher als auch Werkstattmitarbeiter. Eine Hochvolt-Qualifizierung im Sinne der DGUV I 209-093 trägt wesentlich zum sicheren Umgang mit der Batterie im Elektroauto bei. Je nach Tätigkeitsbereich muss dies die Stufe 1S / Stufe 1E, Stufe 2S/Stufe 2E oder zusätzlich die Stufe 3S/Stufe 3E sein.
Hochvolt-Batterien gewinnen an alltäglicher Bedeutung – die Qualifizierung auch in Werkstätten ebenso!
Elektroautos zählen für Abschleppunternehmen, Autowaschanlagen und Autoverwerter längst zum Alltag – dennoch fehlt es oft noch an den erforderlichen HV-Qualifizierungen. Aber auch Behörden wie Polizei und Zoll kommen mit Hochvolt-Batterien in Elektroautos und Hybridautos in Kontakt. Diese Personenkreise sollten wissen, wo sich der Energiespeicher in einem Modell befindet und wie das Rettungsdatenblatt zu lesen ist. Hochvolt-Batterien aus verunfallten Elektroautos sind ebenerdig in einem gut belüfteten und mit einem Warnhinweis eindeutig gekennzeichneten Bereich zu lagern. Beschädigte, in Brand geratene Hochvolt-Batterien können sich auch noch nach Stunden erneut entzünden, daher sind im Lagerbereich entsprechende Brandschutzvorkehrungen zu treffen. Denn je höher die Batteriereichweite umso höher auch der Energiegehalt einer Batterie und damit auch die Bedeutung der HV-Batteriesicherheit. Dies ist der Grund warum in Produktion und Handhabung ein so immenser Anteil des Herstelleraufwandes auf den Punkt Elektrosicherheit einschließlich Hochvolt-Schulung der Mitarbeiter fällt.
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