Hochvolt-Schulung – Fachkraft für Hochvoltsysteme vs. Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
Ob in der Hochvolttechnik oder im Anlagenbau: Es wird viel mit Abkürzungen gearbeitet. Die EuP, die EFK, die EFKffT, die FfHV, AuS und so weiter.
Die EFKffT ist ja eine besonders spannende Abkürzung, deren Aussprache schon ein halber Zungenbrecher ist; die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten. Zur EFKffT haben wir erst neulich einen Artikel veröffentlicht (Link Artikel “Die Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten”). Darin wurde die FfHV nur kurz erwähnt, es ging also nicht um Hochvoltthemen oder eine Hochvoltschulung bzw. Hochvoltqualifizierung sondern um die Definition in der allgemeinen Elektrotechnik.
Die FfHV – die Fachkraft für Hochvoltsysteme – ist eine EFKffT für den Hochvoltbereich. Die FfHV darf nach erfolgreich absolvierter Hochvoltschulung und Ernennung durch den Arbeitgeber nach Arbeitsanweisung elektrotechnische Arbeiten an Hochvoltsystemen durchführen, einschließlich HV-Freischaltung und HV-Inbetriebnahme. Allerdings nur nach Arbeitsanweisung also Checkliste.
Natürlich hätte man die “Fachkraft für Hochvoltsysteme” auch Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten – Hochvolt” nennen können. Persönlich bin ich ganz glücklich, dass man da eine andere Abkürzung gefunden hat, “EFKffTHV” klingt dann doch etwas übertrieben.
Allerdings kann die Unterscheidung auch zu Verwirrungen führen.
Eine EFKffT gibt es auch für unterschiedliche Bereiche, im Hochvoltbereich ist es aber die FfHV – jeder Mensch welcher mit HV-Fahrzeugen oder Batterien zu tun hat benötigt für bestimmte Arbeiten eine Hochvoltschulung zur FfHV. Aber auch bei der FfHV zeigt sich, dass eine Spezialisierung zunehmend wichtiger wird. So ist auch in der Fahrzeugtechnik der Bereich PKW ähnlich aber bereits anders als der Bereich VAN. Wenn man in der Elektromobilität von Bussen und LKW unterwegs ist sind wiederum ganz andere Faktoren wichtig. Ebenso ist es ein Unterschied, ob jemand an vollständigen Hochvoltsystemen wie fertigen Fahrzeugen tätig ist oder an einzelnen Fahrzeugkomponenten – Gerade im Bereich Produktion und Entwicklung von Batterien. Insbesondere die Batterieproduktion erfordert eine angepasste Hochvoltschulung der jeweiligen Mitarbeiter. Je nach Größe kann es sich lohnen, auch eine eigene Schulungskonzeption auf die Beine zu stellen oder stellen zu lassen damit die Hochvoltschulung den Anforderungen und Gegebenheiten angepasst wird.
Unsere Trainer müssen den Unterschied genau kennen; schließlich sind einige sowohl bei den Schulungen zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten (EFKffT) als auch in Hochvoltschulungen für Fachkräfte für Hochvoltsysteme (FfHV) an Fahrzeugen als auch in der Batterietechnik tätig.
Anmerkung: Die bis 2021 geltende Regelung zur Fachkraft für Hochvoltsysteme nach DGUV I 200-005 wurde inzwischen durch die Fachkundige Person für Hochvolt nach der neuen DGUV I 209-093 abgelöst, die alten Zertifizierungen behalten jedoch ihre Gültigkeit.
Zu den aktuellen Qualifizierungen mehr in unserem kostenlosen (WIRKLICH kostenlos, auch OHNE Emailadresse angebene zu müssen!) Paper “6 Dinge, die Sie über die Hochvoltqualifizierung Ihrer Mitarbeiter im Voraus wissen müssen” ist hier erreichbar (klick).
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